Selbstliebe – gnadenlos (schön)
Selbstliebe – was für ein vages Wort für so viel Komplexität. Lange Jahre hat es gedauert bis sich mir so langsam erschließt was Selbstliebe eigentlich ansatzweise bedeutet könnte. Und ich gehe davon aus die Bedeutung dieses Wortes wird sich bis zu meinem letzten Tag neu definieren. Vor nicht allzulanger Zeit war es nicht wirklich rosig um meine Selbstliebe bestellt. Ich würde sagen meine Bemühungen waren immer da, über Jahre hinweg. Aber die wahre Dimension und vor allem der Zugang dazu erschloss sich mir erst die letzten vier bis sechs Jahre.
Als ich jünger war, waren die Begriffe von Selbstliebe, Selbstvertrauen, Selbstbewusstsein leere Hüllen, die ich nicht zu füllen wusste. Es war etwas, was man haben sollte, aber ich kannte keine Referenz wie sich diese ominöse Selbstliebe im Körper, der Emotion oder im Kopf anfühlen sollte. Ich war zu beschäftigt damit jemand anders zu sein. Zu sehr im Wunsch in einem anderen Körper zu stecken, anders zu reden, schlauer zu sein, besser im Job, schneller im erreichen von Zielen, kreativer und innovativer als andere zu sein. Mich abzuheben, um meinen Selbstwert zu steigern. Was natürlich – Achtung Spoileralarm – nicht klappte. All diese Unzufriedenheiten äußerten sich in Frust, dem Gefühl der Gelähmtheit und des Versagens, des »am falschen Platz« zu seins, in Bitterkeit, Sarkasmus und Ironie in meiner Ausdrucksweise und Glaubenssätzen, die mich eben in dieser Spirale gefangen hielten. Um all das zu kompensieren betäubte ich mich mit Essen, oder mit dem Entzug davon, mit Social Media, BingeWatching und schnellem Konsum. Natürlich versuchte ich auch mit Therapien etwas an meiner Situation zu ändern. Über Jahre hinweg.
Ich war so wenig mit mir verbunden, dass ich mir am liebsten Körperteile abschneiden wollte – ich fühlte mich nicht schön genug.

Bis ich 2019 zu meinem ersten Tantraseminar kam. Nach vielen Jahren der Therapie, die ich aufgrund depressiver Verstimmungen, Ess- und Körperwahrnehmenungsstörungen machte, hatte ich plötzlich – wenn auch nur kurz – einen Moment der Freiheit gespürt. Von meinen destruktiven Gedanken mir selbst gegenüber. Bis zu diesem Zeitpunkt war es mir kaum möglich mit Freund/innen am Strand zu sitzen, ohne mindestens meinen Bauch zu verdecken. Ich fand mich schrecklich, meinen Körper nicht sportlich genug, meinen Bauch zu dick, meine Haut zu dellig, meine Nase zu groß und zu krumm – ich kam mir vor wie eine unförmige Tollpatschin die in jeden nächsten Fettnapf tritt, der sich im Umkreis von fünf Kilometer auftut. Ich konnte mich selbst weder ansehen noch berühren ohne in die Abwertung zu gehen. Am liebsten wollte ich Teile meines Körpers einfach abschneiden. Keine Minute Ruhe vor diesen Gedanken.
Vor dem besagten Tantraseminar hat sich also ein gewaltiger Leidensdruck aufgebaut, der mich trotz massiver Scham und Unsicherheit dorthin getrieben hat. Denn mit Gesprächstherapien alleine war es mir nicht möglich meine Körperthemen aufzulösen. So nahm ich an diesem Seminar teil, in der Hoffnung endlich ein paar Lösungsansätze zu finden. Und tatsächlich, nach Tag eins stand ich plötzlich nackt mit 30 Menschen in einem Raum, und warf Lehmblöcke auf den Boden. Völlig verschmiert, schreiend vor Wut – und das erste Mal machte ich mir keine Gedanken darüber, wie ich gerade aussah. Welche Stellen sich grade ungünstig bewegten oder was ich wo verdecken müsste.
Viel ist passiert seit dieser Zeit von fast genau vier Jahren. Mein Leben hat sich um 180 Grad gedreht und nie hätte ich mir vorstellen können mich der Welt so zu zeigen, wie ich es heute tue. Nie hätte ich gedacht, soviele Menschen um mich herum zu scharen, die mich genauso lieben und schön finden, wie ich bin. Wennauch der Weg in die Selbstliebe Opfer mit sich bringt: Viele(s) habe ich gehen lassen müssen. Akzeptieren müssen, dass es nicht das Richtige für mich ist. Zumindest nicht jetzt zu dieser Zeit auf meinem Weg. Viele Entscheidungen sind mir schwer gefallen und werden mir wohl auch in Zukunft schwer fallen. Und immernoch ist und bleibt der Prozess der Akzeptanz womöglich der schwierigste für mich. Denn der Körper den ich mir für dieses Leben ausgesucht habe braucht sehr oft einfach Dinge, die mein Kopf nicht wahrhaben möchte. Mit warmen Herzen geduldig und neugierig zu sein was wohl als nächste Aufgabe kommt ist eine herausfordernde Übung. Aber das Potenzial das damit einhergeht ist eben genau das was meines Verständnisses Selbstliebe bedeutet: Im Frieden mit mir und Stolz auf mich zu sein, egal was ich erreicht oder nicht erreicht habe. Denn ich tue mein Bestes in jeder Situation–wie wahrscheinlich wir alle.
Was habe ich also bisher gelernt?
Dass ich keine Therapeutin bin. Und ich auch keine sein möchte. Aber auf meinem eigenen Weg konnte ich am eigenen Körper, Geist und meinem ganzen System erfahren, was und wie ich in meinem Leben etwas verändern muss, um endlich das zu schaffen, was ich mir vorgestellt habe und leben möchte. Ich habe verschiedene Methoden ausprobiert, um eine gesündere Sichtweise auf mich selbst zu entwickeln, eine Menge verschiedener Körperarbeitspraktiken und Werkzeuge zur emotionalen Verarbeitung. Ich nahm an Meditationskursen, Bodyworksessions und Therapien teil und begann, mich auf authentische Weise zu zeigen. Wie soll jemand MICH wirklich lieben, wenn ich verberge, wer ich bin? Wie soll ich lernen mich selbst zu lieben, wenn ich ständig versuche, jemand anderes zu sein. Also beschloss ich, sichtbar zu werden, ich beschloss zu lieben und das Risiko einzugehen, verletzlich zu sein. Und ja, es ist tierisch beängstigend.
Ich habe gelernt, meinem Körper eine Stimme zu geben, ihre Weisheit und ihre Fähigkeit anzuerkennen, mir in diesem Leben, das ich auf diesem Planeten erlebe, zu dienen – auch mit all den Einschränkungen und all dem Schmerz, den meine äußere Hülle mit sich bringt. Darin liegt meine Kompetenz: In der Weitergabe dessen, was MIR aus meiner Erfahrung heraus geholfen hat – nicht nur eine Theorie aus einem Stapel Bücher.
Und das teile ich gerne mit Menschen, die dafür offen sind. Dabei bin ich mir bewusst: mit jedem Menschen, den ich treffe, oder bei jeder Gelegenheit, die sich mir bietet, werde ich weiterlernen, wird sich mein Begriff der Selbstliebe mehr und mehr erweitern.


Ich würde mich freuen, Dich auf Deiner eigenen Entdeckungsreise zu begleiten:

Eins-zu-Eins Gespräch
Individuell Einzel-Session
Gemeinsam sprechen wir über Deinen Status Quo, was Dich blockiert, was Du loslassen willst, was Du einladen möchtest, welche Methoden Dir helfen können, (wieder) in Deine schöpferische Kraft zu kommen, vom Reagieren zum Schaffen.
Das Gespräch ist per Videokonferenz oder in Anwesenheit möglich.
60 min/80 €

Gespräch & Impuls-Session
Individuell Einzel-Session
Nach einem Impulsgespräch mache ich Dir einen kreativen, auf Deine Bedürfnisse zugeschnittenen Vorschlag, wie Du das, was Du leben möchtest, auf der körperlichen Ebene umsetzen und integrieren können. Um Dich dabei zu unterstützen, in den Fluss und damit in Deine Kreativität zu kommen.
In Anwesenheit.
150–180 min/280 €

Selbstliebe Seminar
Gruppen-Session
Freue Dich auf einen sicheren Raum unter Gleichgesinnten! Drei Tage lang werden wir reflektieren, loslassen, einladen und mit den Dingen tanzen, die da sind, die gehen oder kommen wollen.
15.–17. November 2024. In Anwesenheit in Liége, Belgien.
Early bird bis 1. Juli 2024:
350 €
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