Mein kleines Äffchen namens »Selbstzweifel«

Steffi hiding as a teenager

Gestern hatte ich wieder einen Moment indem ich mich völlig im Zweifel befand. Ob ich genug bin oder nicht doch zuviel in meiner Beziehung zu meinem Partner. Ob ich nicht irgendwann verlassen werde, weil ich zu langweilig, zu anstrengend bin, zu wenig geben kann oder zuviel verlange. Immer wieder ertappe ich mich dabei, wie ich nicht einfach meine Wahrheit sagen kann, OHNE mich direkt in Selbstzweifel zu ziehen und eine Geschichte in meinem Kopf zu konstruieren. Glücklicherweise verlaufen diese diese Episoden mittlerweile weniger intensiv und dramatisch als noch vor ein paar Jahren und/oder ich kann mich schneller wieder regulieren. Dennoch haben sie Auswirkung auf mich und meine Beziehungen.

 

Wenn ich der Frage nachgehe, woher diese Tendenz so dermaßen an mir selbst zu zweifeln kommt, habe ich eine klare Antwort: In meiner Teenagerzeit. Mehr als ein Jahr lang war der tägliche Gang in die Schule eine Tortur für mich. Kinder brauchen eigentlich keine Gründe um ein »Opfer« für Sticheleien zu finden. Da reicht die falsche T-Shirt-Farbe am Montag morgen aus. In meinem Fall betraf das Narrativ meiner Mobbing-Phase jedoch ganz konkrete Macht-Themen: Geld, Status und Sexualität. Da ich keine Marken-Kleidung trug, wurde ich als »arm« abgestempelt, hatte ich mal ein neues T-Shirt kamen Sprüche wie: »Oh, war sie wieder anschaffen, damit sie sich ein neues Shirt leisten kann?«… Begonnen haben die Sticheleien durch Mädchen, die ich und meine Kindheitsfreundinnen bei unserem Schulwechsel neu kennengelernt hatten. Was mich wohl am meisten traf war, dass meine Kindheitsfreundinnen sich nicht auf meine Seite stellten. Sie schwiegen und begannen mich zu meiden. Wohl aus dem Grund nicht selbst in die Schusslinie zu geraten. Von einem Tag auf den anderen änderte sich damals mein Leben, für mich erkennbare Anzeichen gab es davor keine.

Das alles ist jetzt sage und schreibe 30 Jahre her. Und dennoch merke ich wie es genau diese Wunde ist, die immer wieder hochkommt. Wie diese Wunde und dieses Erlebnis dafür sorgt, dass mein innerer »Selbstzweifel-Affe« wie ich ihn liebevoll nenne immer wieder um mich herumtanzt. Denn was mich in diesem Erlebnis ins Mark erschütterte hatte war, dass ich meinem Gefühl nicht vertrauen konnte. Ich dachte einen ebenbürtigen Platz in dieser Gruppe zu haben. Das »verstoßen werden« aus »Gründen«, für die ich nicht einmal etwas konnte, schockierte mich. Nach all den Jahren und all der Arbeit an mir selbst, die ich schon gemacht habe, kommen doch immer wieder die Sätze hoch: »Schätze ich die Situation auch richtig ein? Oder übersehe ich etwas?« … »was habe ich schon zu bieten, dass ich mich entspannt zurücklehnen und mir der Liebe meines Partners, meiner Familie, meiner Freunde sicher sein kann…?«

 

Meine innere Beschützerin hält ständig Ausschau nach Gefahr. »Bin ich genug? Oder doch zuviel? Muss ich mich wenn ich meine Wahrheit sage darauf einstellen verlassen zu werden, die die ich liebe zu verlieren?«.

Wieviel Nähe kann ich zulassen um nicht am Boden zerstört aus einer Beziehung zu kommen? Wieviel kann ich von mir zeigen ohne mich zu verwundbar zu machen? Wieviel »Wert« habe ich, sodass Menschen mit mir in Kontakt bleiben wollen? Und wenn niemand mehr um mich herum wäre: wieviel Wert habe ich eigentlich alleine, für mich selbst?

Ob nun im privaten oder beruflichen Bereich, hatte ich als Konsequenz die Tendenz mich kleiner zu machen, nicht aufzufallen, in der Masse zu verschwinden, unsichtbar zu sein. Ob nun in meinem Verhalten, meinem Aussehen oder wenn es darum ging meine Arbeit zu verkaufen. Bilder von meiner Teenagerzeit gibt es kaum. Ich habe mich versteckt, dem Bild-Ausschnitt entzogen oder Grimassen geschnitten. Heute bin ich traurig darüber, damals hatte ich diesen »Schutz« gebraucht. Dass man damit weder das Leben lebt das man leben möchte, noch finanziell auf einen grünen Zweig kommt, ist irgendwie logisch. Wer nicht gesehen wird, wird nicht angegriffen. Wer sich aber nicht zeigt macht es anderen aber auch nicht leicht für das was er oder sie ist geliebt zu werden. Das kann ein ganz schön einsames Leben sein. Aber was hat das alles nun mit meinem heutigen Ich zu tun?

Ganz konkret erkenne ich heute diesen Selbstzweifel-Affen in all seinen erdenklichen Facetten: Das ständige Zweifeln ob ich z. B. im Job auch gut genug qualifiziert, die lähmende »Sucht« nach Perfektionismus, das Zweifeln an, und die ständige Rechtfertigung meiner Preise, »Interessiert das was ich der Welt geben kann überhaupt wen?«, die Schwierigkeiten im erlernen einer neuen Sprache… Die Angst um meine Beziehungen, das was ich an Verbindungen habe zu verlieren und immer wieder: kann ich meinem Gefühl bezüglich meines Platzes in meinen Beziehungen, in der Welt vertrauen? Wer wäre ich eigentlich ohne alle anderen?

Es war für mich bis heute ein wahnsinniger Kraftakt und mannigfaltiger Prozess aus der Destruktivität dieses Loops herauszukommen. Die Person, die ich heute bin, wäre für mein jüngeres Ich undenkbar gewesene:

Heute traue ich mich, mich zu zeigen, auf Bildern, Videos, mit meinen Themen, Leidenschaften, Sorgen, in meiner Herzoffenheit. Ich traue mich, meine Stimme zu erheben, Platz einzunehmen, Gegenwert für meine Leistungen, für meine Lebensenergie zu verlangen. Ich traue mich meine Vision, meinen Herzenswunsch einer Love-Community zu teilen. Und: damit mache ich mich verwundbar! Gegenüber allen Zweiflern, Perfektionisten, Unzufriedenen, Neidern… Menschen, die sich durch meine Sichtbarkeit und das was ich zeige aus irgendwelchen Gründen herausgefordert fühlen. Vielleicht weil sie selbst diese Verletzungen erlitten haben, vielleicht weil sie selbst ihren eigenen Platz nicht einnehmen, vielleicht weil sie sich hilflos fühlen und nicht wissen wie sie mit der eigenen Situation umgehen sollen.

Eine lange Zeit hatte ich es mir in der Opferrolle gemütlich gemacht. Eine lange Zeit hat es gedauert, bis ich erkannte, das nicht die anderen Bösewichte waren, nicht die ganze Welt gegen mich, sondern ich nur nicht mit mir selbst verbunden, mir selbst nicht genug war. Was hätten diese Mädchen aus meiner Teenagerzeit schon an Schaden anrichten können, wär ich mit mir selbst im Reinen gewesen? Dass man nicht in ungesunden Verbindungen bleiben sollte, ist klar. Ich hätte das »Geschenk« des Mobbings einfach dankend ablehnen können. Stattdessen hatte ich mich entschieden es anzunehmen — for Life.

Nun habe ich also mein kleines Äffchen namens »Selbstzweifel« jeden Tag bei mir. Und jeden Tag kümmere ich mich wieder ein bisschen darum, Pflege und beruhige es oder danke ihm, wenn es mich auf ungesunde Kontakte hinweist. Wir sind ein Team. Auf einer Seite frage ich mich, wie ein Leben ohne mein Äffchen aussehen würde. Auf der anderen Seite hat es mich schon so viel über mich selbst gelehrt. Mit Sicherheit hätte ich nicht soviel zu teilen, soviel Empathie mit anderen und soviel Liebe zu geben, hätte ich nicht die Bekanntschaft mit meinem kleinen Äffchen gemacht.

Und unsere Reise geht weiter, mal mehr verbunden, mal weniger… aber immer ein Stückchen mehr im Frieden miteinander.

Meditation on the futon

Ich würde mich freuen, Dich auf Deiner eigenen Entdeckungsreise zu begleiten:

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Individuell Einzel-Session

Gemeinsam sprechen wir über Deinen Status Quo, was Dich blockiert, was Du loslassen willst, was Du einladen möchtest, welche Methoden Dir helfen können, (wieder) in Deine schöpferische Kraft zu kommen, vom Reagieren zum Schaffen.

Das Gespräch ist per Videokonferenz oder in Anwesenheit möglich.

60 min/80 €

Gespräch & Impuls-Session

Individuell Einzel-Session

Nach einem Impulsgespräch mache ich Dir einen kreativen, auf Deine Bedürfnisse zugeschnittenen Vorschlag, wie Du das, was Du leben möchtest, auf der körperlichen Ebene umsetzen und integrieren können. Um Dich dabei zu unterstützen, in den Fluss und damit in Deine Kreativität zu kommen.

In Anwesenheit.

150–180 min/280 €

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Freue Dich auf einen sicheren Raum unter Gleichgesinnten! Drei Tage lang werden wir reflektieren, loslassen, einladen und mit den Dingen tanzen, die da sind, die gehen oder kommen wollen.

15.–17. November 2024. In Anwesenheit in Liége, Belgien.

Early bird bis 1. Juli 2024:
350 €

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