Was für ein Wochenende auf der Messe Planet Zen!

Was für ein Wochenende

auf der Messe »Salon Planet Zen« in Liège!

Vor zwei Wochen war ich mit Nicolas Deru und »La Voie Du Plaisir« auf der »Planet Zen«-Messe in Lüttich, Belgien. Nach monatelangen Vorbereitungen, Planungen, Entwürfen und Diskussionen, wie wir sein Zentrum für tantrische Massage und persönliche Entwicklung präsentieren können.

Ist es doch nicht so einfach die Themen, denen sich Nicolas widmet, nach außen zu bringen. Oftmals werden sie als heikel in unserer Gesellschaft angesehen, sind von Scham und Unsicherheit belegt, geht es doch um ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung – sprich des Miteinbeziehens von Körperlichkeit und Sexualität. Um sich in seiner Ganzheitlichkeit akzeptieren und darin wachsen zu können, benötigt es einen absolut sicheren Raum, indem man sich bedingungslos öffnen und ins Vertrauen gehen kann. Mit allem was einem als Mensch ausmacht. Genau diesen Support bietet Nicolas in seinem täglichen Leben. Mit welcher Art Konzept also präsentiert man diese Arbeit, die doch so bereichernd für jede/n einzelne/n sein kann – auf einer öffentlichen Messe? Einem Raum in dem sich viele Menschen bewegen, die mit Tantra oder Tao-Techniken bisher nicht sehr viele Berührungspunkte hatten. Einem Raum der so ganz und gar kein »Safe-Space« ist in dem man sich öffnen kann, die tiefsten Verletzungen und Trigger darlegen und daran arbeiten kann.

Wie fasst man in Worten oder visuell im Messestand diese tiefgründige Herangehensweise ans Menschsein zusammen?

Schnell wurde klar: Um den Besuchenden zumindest einen kleinen Eindruck zu verschaffen, muss dieser sichere Raum, den Nicolas in seinem eigenen Center für jede einzelne Person individuell öffnet und hält 1:1 repräsentiert werden. Nicht in einer sterilen weißen Box aus Stellwänden und zwei Stühlen darinnen. Sondern wir bringen das Center, die Cosiness in der die Räumlichkeiten gestaltet sind nach Draußen.

So war die erste Amtshandlung als wir Freitag Mittag zum Aufbau kamen, eben genau diese Stellwände von der Stange abzubauen und durch unser Berber-Zelt zu ersetzen. Neun Quadratmeter Auszeit statteten wir aus mit fließend fallenden Tüchern die den Raum beschreibten, Kerzenlicht (wenn auch der Sicherheit halber elektrisch), aufgebautem Massagelager, Räucherstäbchen, gedämmten Lampenschirme, sinnlichen Bildern, Pflanzen und antiken Möbeln auf Perserteppich. 1001 Nacht im Kongresspalast Lüttich. Es dauerte nicht lange bis wir lächelnde Gesichter und anerkennendes Kopfnicken schon während des Aufbaus ernteten.

Die Messe war laut erprobter Stimmen nicht sehr stark besucht – dennoch gab es wenige Minuten der Pause für uns. In vielen tiefen Gesprächen konnten wir berichten was Nicolas in seinem Center anbietet, warum diese Arbeit von Relevanz ist und warum es eigentlich viel zu wenig davon gibt. Viel Zustimmung durften wir ernten, viele Umarmungen und sogar die eine oder andere Träne ist geflossen. Es gab spontane Kuschelaktionen, angeregte Gespräche über Konsens und Einhaltung von Grenzen, Diskussionen wie Kommunikation in der Paarbeziehung funktionieren kann, über Selbstakzeptanz, Selbstliebe, Empowerment, Schwesternschaft und einfach dem Menschsein.